Logo Österreichischer Alpenverein

Skigebietserweiterung Schmittenhöhe über Hochsonnberg-Piesendorf (Skigebietserweiterung Schmittenhöhe über Hochsonnberg-Piesendorf)

MITGLIED werden
zur Anmeldung
Logo Alpenvereinaktiv
EHRENAMTLICH aktiv werden
Infos hier          
Klimabündnis-Betrieb
Teaser-Banner-Bild mit Link auf https://www.alpenverein.at/portal/service/partner/300_Alma.php
Teaser-Banner-Bild mit Link auf https://werner-mertz.at/
Teaser-Banner-Bild mit Link auf http://www.salewa.com
Teaser-Banner-Bild mit Link auf https://www.generali.at
Teaser-Banner-Bild mit Link auf
 

Förderer der Initiative SicherAmBerg

  Förderer der Initiative SicherAmBerg

Skigebietserweiterung Schmittenhöhe über Hochsonnberg-Piesendorf

Blick auf die Areitbahn im Schigebiet Schmittenhöhe/ c W. Gantschnigg

Ein Schrecken mit Ende: Keine Skigebietserweiterung von der Schmittenhöhe nach Piesendorf

Die Schmittenhöhebahn AG beabsichtigte das Skigebiet der Schmittenhöhe im Bereich Hochsonnberg-Piesendorf zu erweitern. Der Österreichische Alpenverein hat seine Parteistellung in Anspruch genommen und sich vehement gegen eine weitere skitechnische Erschließung von Tallagen ab 760 m Meereshöhe mit starken süd-südwestlichen Expositionen ausgesprochen. Aus Sicht des Alpenvereins kann ein Projekt, das eine Vollbeschneiung aller neuen Pisten voraussetzt, nicht umweltverträglich sein. Außerdem ließ die hohe Biodiversität in den Hochlagen des Projektgebiets aus Sicht von Bürgerinitiative Hochsonnberg, der Grundeigentümer, Naturschutzbund und Alpenverein an der Umweltverträglichkeit der Erweiterung zweifeln.

Bürgerinitiative Hochsonnberg, der betroffene Grundeigentümer Anton Lackner, Alpenverein und Naturschutzbund sind überglücklich und verbuchen einen großen Erfolg. Die Schmittenhöhebahn AG hat ihren Plan, das Skigebiet in Zell am See im Bereich Hochsonnberg nach Piesendorf zu erweitern, aufgegeben. Zumindest vorerst.


Damit ist dem Thriller vorläufig ein Ende gesetzt. Damit es tatsächlich dabei bleibt, fordern die Bürgerinitiative Hochsonnberg, der betroffene Grundeigentümer, der Naturschutzbund und der Alpenverein die Salzburger Landesregierung gemeinsam auf, nun auch den fragwürdigen und klimavergessenen Schigebietskorridor, der das Schigebiet Zell am See – Piesendorf mit dem Gebiet Maiskogel – Hummersdorf – Kaprun verbindet, als letztes Kapitel ersatzlos zu streichen.

Deckblatt zum Regionalprogramm Pinzgau cc SalzburgerLandesregierung

Das Salzburger Raumordnungsgesetz 2009 schreibt in den § 11 und 12 vor, dass sich Gemeindeverbände zu bilden haben und das diese Verbände regionale Entwicklungskonzepte und raumwirksame Regionalprogramme zu entwickeln haben. Für die Regionalverbände Oberpinzgau und Pinzgau wurde im Juli 2013 das Regionalprogramm "Gemeinsamm gestalten" verabschiedet. Darin ist festgeschrieben, dass "zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit des Tourismusstandortes Pinzgau am nationalen und internationalen Markt ist die ständige Qualitätsverbesserung sowie Erweiterung des Angebotes essentiell. Es gilt dem Gast eine attraktive touristische Infrastruktur – Beherbergungs-, Gastronomie- und Erholungs- & Freizeitinfrastruktur – zu bieten. Erst auf Basis einer attraktiven Infrastruktur kann als zweiter Schritt eine entsprechend wirkungsvolle, touristische Vermarktung erfolgen." Im Fokus stehen u.a. Gletscherskigebiete und deren Weiterentwicklung zum Ganzjahresskigebiet und die Schaffung von Skiverbunden sowie Großskiräume. 

"Für den Wintertourismus im Pinzgau ist das zentrale Ziel die Sicherung einer attraktiven und wettbewerbsfähigen Basisinfrastruktur für das Kernangebot „Alpin-Ski/Snowboard fahren“. Um im intensiven Wettbewerb der Skigebiete im alpinen Raum konkurrenzfähig zu bleiben, gilt es demnach den Ausbau bzw. die Qualitätsverbesserung der Skiinfrastruktur voranzutreiben. Dementsprechend sollen im Pinzgau und im Nahbereich bestehenden Infrastrukturen sinnvoll miteinander verknüpft und in ihrer Funktion ergänzt werden. Da langfristig angestrebten Skigebiete, Skiverbände und Verknüpfungen mit Nachbarregionen wurden in der Abbildung Funktionale Gliederung schematisch und generalisiert als Zielvorgabe dargestellt.

Weiters ist heißt es im Regionalprogramm "...Ausbau Skiinfrastruktur, Schaffung von Parkflächen...Anpassung an klimatische Veränderungen durch den Ausbau von Beschneiungsanlagen..." Folgende Skigebiete sollen nach dem Regionalprogramm verbunden werden:

-) Saalbach-Hinterglemm nach Fieberbrunn (Tirol) [bereits realisiert]
-) Schmittenhöhe nach Viehhofen und weiter nach Saalbach-Hinterglemm und Leogang [bereits realisiert]
-) Kitzsteinhorn über den Maiskogel zur Schmittenhöhe [aktuelles Projekt Hochsonnberg-Piesendorf]

Der Bereich Hochsonnberg-Piesendorf ist explizit als touristischen Entwicklungsgebiet zur Sicherung der örtlichen Raumplanung festgelegt worden.

Bürgerinitiative Hochsonnberg, der betroffene Grundeigentümer, der Naturschutzbund und der Alpenverein fordern die Salzburger Landesregierung gemeinsam auf, nun auch den fragwürdigen und klimavergessenen Schigebietskorridor, der das Schigebiet Zell am See – Piesendorf mit dem Gebiet Maiskogel – Hummersdorf – Kaprun verbindet, als letztes Kapitel ersatzlos zu streichen.


[1] Regionalmanagement Pinzgau 

Beilage zum Pinzgauer Regionalprogramm cc SalzburgerLandesregierungzoom

Geplant war die Erweiterung des Skigebietes Schmittenhöhe um ca. 35 ha (davon ca. 26 ha Pistenfläche). Das Skigebiet der Schmittenhöhe ist derzeit von drei Talstandorten aus erreichbar. Einmal aus dem Schmittental mit Schmittenhöhebahn, trassXpress und Sonnalmbahn, zum Zweiten von Zell am See über den cityXpress und Hirschkogelbahn. Die dritte, und mittlerweile meistgenutzte Möglichkeit, führt von Schüttdorf aus über die Areitbahnen I, II, und III auf die Schmittenhöhe. Im Wesentlichen ging es beim Vorhaben der Schmittenhöhebahn AG um die Errichtung einer weiteren Aufstiegsmöglichkeit, damit auch von der Gemeinde Piesendorf die bestehenden Liftanlagen der Schmittenhöhe erreicht werden können. Insgesamt umfasste das Projekt vier neue Aufstiegshilfen: Eine Einseilumlaufbahn sollte von Piesendorf aus als Zubringerbahn den Talgrund mit den Höhenanlagen verbinden. Die drei weiteren Aufstiegshilfen (jeweils kuppelbare Sechsersesselbahnen) hätten der Anbindung an das bestehende Skigebiet der Schmittenhöhe gedient.

Projektgegenständlich war weiters eine Beschneiungsanlage samt Speicherteich sowie ein Parkplatz mit einer Fläche von ca. 3,5 ha (ca. 726 PKW-Abstellplätze und ca. 18 Bus-Kojen) an die B 168 "Mittersiller Straße". Begründet wurde die Erschließung der Schmittenhöhe über Piesendorf damit, dass es an einer von drei Aufstiegsmöglichkeiten (Areitbahn) in das Skigebiet zu unerträglich langen und daher geschäftsschädigenden Wartezeiten kommt. Dabei wurde betont, dass diese Situation durch das Einkaufszentrum und das neugeschaffene Gewerbegebiet noch verschärft wurde. Damit verbunden ist auch eine deutliche Zunahme der Verkehrsbelastung zwischen den Ortschaften Schüttdorf und Fürth.

Zusammengefasst wären mit der Erschließung der Schmittenhöhe von Piesendorf aus lt. Projektwerberin folgende Punkte einhergegangen:

-      Entlastung der Areitbahn - deutlich reduzierte Wartezeiten

-      Verkehrsentlastung im Bereich Schüttdorf-Fürth

-      Schaffung zusätzlicher Pistenflächen

-      Qualitäts- und Komfortverbesserung im Skigebiet

Viel eher ging es in dem Projekt wohl darum, den Zielsetzungen des  Regionalprogramms Pinzgau „Gemeinsam gestalten“ zu entsprechen und Skiverbindungen sowie Vernetzungen von bestehenden (Skigebiets)Infrastrukturen zu tätigen, um einen gewaltigen zusammenhängen Skiverbund im Salzburger Land zu realisieren. Erste Schritte dieser Zielsetzung sind bereits mit den Skiverbindungen Saalbach/Hinterglemm – Fieberbrunn und Schmittenhöhe – Viehhofen bis Saalbach/Hinterglemm – Leogang umgesetzt. Das entscheidende „Puzzlestück“ besteht in der Verbindung der Schmittenhöhe nach Piesendorf, um anschließend  das Gletscherskigebiet Kitzsteinhorn seilbahntechnisch über den Maiskogel zu erschließen.

Aus diesem Grund forden nun die Bürgerinitiative Hochsonnberg, der betroffene Grundeigentümer, der Naturschutzbund und der Alpenverein die Salzburger Landesregierung gemeinsam auf, nun auch diesen fragwürdigen und klimavergessenen Schigebietskorridor, der das Schigebiet Zell am See – Piesendorf mit dem Gebiet Maiskogel – Hummersdorf – Kaprun verbindet, als letztes Kapitel ersatzlos zu streichen, damit das Projekt keinen Neubeginn findet und endgültig in der Schublade verschwindet.

2010 - Einreichung der Unterlagen zur Umweltverträglichkeitsprüfung

2011 - Positiver Bescheid der Salzburger Landesregierung

Dezember 2015 - Übermittlung der Beschwerde des Alpenvereins an das BVwG
Die gemeinsame Beschwerde des Alpenvereins, Naturschutzbundes und der Bürgerinititatve "Rettet den Hochsonnberg" wurde am 11.12.2015 an das BVwG übermittelt.

April 2018 - Positives Urteil des BVwG

Mai 2018 - Beantragung einer außerordentliche Revision des Alpenvereins, Naturschutzbundes und der Bürgerinitiative „Rettet den Hochsonnberg"

August 2018 - Abweisung der aufschiebenden Wirkung der Revision

Dezember 2019 - Verwaltungsgerichtshof hebt UVP-Genehmigung der Schmitten-Erweiterung „Hochsonnberg“ auf
Der Verwaltungsgerichtshof (VwGH) ist im Dezember 2019 der gemeinsamen Revision der „Bürgerinitiative - Rettet den Hochsonnberg“, des Alpenvereins und des Naturschutzbundes mit einem aufsehenerregenden Erkenntnis gefolgt und hat die UVP-Genehmigung für das Vorhaben „Hochsonnberg“ in Piesendorf aufgehoben. Begründet wurde die Aufhebung des Urteils, zu dem das Bundesverwaltungsgericht (BVwG) im April 2018 gekommen war, mit schwerwiegenden Fehlern und Mängeln. Ausschlaggebend war die mangelhafte Alternativenprüfung, das reine betriebswirtschaftliche und nicht öffentliche Interesse sowie die falsch angewandten artenschutzrechtlichen Bestimmungen.

November 2022 - neuerliche Verhandlung vor dem Bundesverwaltungsgericht (BVwG)

Dezember 2022 - Schmittenhöhebahn AG gibt den Plan, das Skigebiet in Zell am See im Bereich Hochsonnberg nach Piesendorf zu erweitern, vorerst auf.

Ausschlaggebend für das Ende des Projektes von Seiten der Schmitten dürfte wohl auch das vernichtende wirtschaftliche Gutachten der gerichtlichen Sachverständigen gewesen sein. Denn aus der durchgeführten Analyse konnte eine Existenzgefährdung der Schmittenhöhebahn AG, die ohne die Erweiterung auf den Hochsonnberg befürchtet wird, nicht direkt abgeleitet werden: Weder aus der betriebswirtschaftlichen noch aus der regional-ökonomischen Analyse sind eindeutig negative Entwicklungen in den vergangenen zehn Jahren erkennbar, obgleich das Investitionsprojekt ja im gleichen Zeitraum nicht durchgeführt werden konnte.

Blick auf das Projektgebiet - Sonnenseite von Piesendorf cc WGanschnigg
 
 
 
 

Datenschutzeinstellungen

Nur wenn Sie es uns durch Klick auf das entspechende Feld unten erlauben, setzt diese Website Analyse-/Marketing Cookies ein (Details siehe Datenschutzmitteilung). Wir verwenden diese, um Analysen und Statistiken zu erstellen, sodass wir die Website laufend verbessern können.

Ebenso abhängig von Ihrer Zustimmung werden externe Komponenten geladen (Details siehe Datenschutzmitteilung), die u.U. ebenfalls Cookies setzen. Die externen Kompenenten ergänzen die von uns auf dieser Website dargestellten Informationen und bieten zusätzliche Funktionen an. 

Diese Cookies und Komponenten können vom jeweiligen Anbieter dazu genutzt werden, Daten über Ihren Website-Besuch zu sammeln.

 
 

 

 

 

 

Datenschutzhinweis

Bitte beachten Sie, dass der folgende Link eine externe Website öffnet, für deren Inhalt wir nicht verantwortlich sind und auf die unsere Datenschutzbestimmungen keine Anwendung finden. Informieren Sie sich bitte auf der neuen Webseite über den dortigen Datenschutz.

Ziel: