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Gletscherweg Innergschlöß (Gletscherweg Innergschlöß: Neuer Naturkundlicher Führer)

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Gletscherweg Innergschlöß

Neue Publikation und adaptierte Wegführung

Die Erhaltung des Gletscherweges ist aufwändig (Foto: ÖAV/Hannes Schlosser)zoom

Im August vor genau 40 Jahren wurde er vom Österreichischen Alpenverein im Nationalpark Hohe Tauern errichtet: Der Gletscherweg Innergschlöß. Ein Weg mit naturschutzpolitischem Symbolwert und atemberaubenden Blicken auf die Venedigergruppe und das Schlatenkees. Der starke Rückgang des Gletschers erforderte jedoch eine neue Wegführung – dieser zum Anlass hat der Alpenverein nun den neuen "Naturkundlichen Führer Gletscherweg Innergschlöß" publiziert.

Als erster Lehr- und Themenweg des heutigen Nationalparks Hohe Tauern wurde der Gletscherweg Innergschlöß am 13. August 1978 eröffnet. Der österreichische Alpenverein als Grundeigentümer und Wegehalter setzte mit diesem Schritt damals ein wichtiges naturschutzpolitisches Zeichen: "24 Gletscherbäche hätten zu jener Zeit im Rahmen des Kraftwerksprojektes Dorfertal/Matrei umgeleitet werden sollen, dagegen bildete sich ein breiter Widerstand", so Liliana Dagostin, Leiterin der Abteilung Raumplanung und Naturschutz beim Österreichischen Alpenverein.

"Heute, 40 Jahre später, steht der Weg allen Naturinteressierten offen und bietet unverfälschte Naturerlebnisse und bäuerliche Kulturlandschaft in einer beeindruckenden Hochgebirgslandschaft. Außerdem macht der Weg die gewaltigen Kräfte sowie den Rückgang des Schlatenkeeses sichtbar."

Rundum-Erlebnis im Herzstück des Nationalparks Hohe Tauern

Von einem der großartigsten Talschlüsse der Ostalpen, dem Innergschlöß, führt der Gletscherweg in die atemberaubende Gletscherregion der Venedigergruppe.

Der Weg beginnt beim Tauernhaus Matrei, führt über alte Almdörfer bis zum Salzbodensee, weiter zum sogenannten "Auge Gottes" – einem See mit einer Wollgrasinsel in der Mitte. Zum Finale geht es über die gewaltigen Seitenmoränen von 1850 und einen atemberaubend schönen Gletscherschliff zur Gletscherzunge des Schlatenkeeses, dem größten Gletscher Osttirols. Der Abstieg und Rückweg erfolgt über den Prager Hüttenweg, den der Alpenverein bereits 1872 errichtet hat.

Für den Rundwanderweg sind 610 Höhenmeter zu bewältigen und rund vier Stunden einzuplanen. Er führt zum größten Teil über den Grund des Alpenvereins, der "zum Zweck der Schaffung eines Naturschutzparkes" 1938 in dessen Besitz überging.

Das Gschlößtal wird an schönen Tagen im Sommer und bis Mitte Oktober täglich von hunderten Menschen besucht. Da die Wanderer die errichteten und vorgegebenen Pfade nutzen, leistet der Weg auch einen wichtigen Beitrag zur Besucherlenkung im Nationalpark.

"Der Gletscherweg zählt nicht umsonst zu den absoluten Wander-Klassikern in den Alpen. In einer Tageswanderung gibt es eine unglaubliche Vielfalt zu entdecken: Traditionelle Almwirtschaft, die Kraft des Wassers, einen Bergsee, Felsformationen und dann natürlich noch den so mächtig erscheinenden und doch so stark zurückweichenden Gletscher", schwärmt Anna Brugger, 1. Vorsitzende der Alpenvereinssektion Matrei.

Die Sektion, die am 1. September 2018 mit einem Fest ihr 140. Jubiläum sowie "30 Jahre Kesslerstadl" feiert, zeichnet mit ihrem Wegbautrupp seit Eröffnung des Gletscherweges für die aufwändige Wegerhaltung und Pflege von Aussichtspunkten verantwortlich.

Das berühmte "Auge Gottes" ist ein kleiner Moorsee und wächst langsam zu (Foto: ÖAV/Hannes Schlosser)zoom
Kennzeichen für den Zerfall: der Untere Keesboden des Schlatenkeeses ist von Trichtern im Eis geprägt (Foto: ÖAV/Hannes Schlosser)zoom
Der Salzboden ist ein stilles Paradies mit vielen kleinen Lacken, die kommen und gehen (Foto: ÖAV/Hannes Schlosser)zoom
 
Gletscherschliff am Schlatenkees (Foto: ÖAV/Hannes Schlosser)zoom

Druckfrische Alpenvereinspublikation

Um Wandernde am Gletscherweg bestmöglich mit Informationen zu Flora und Fauna im Herzstück der Hohen Tauern zu versorgen, wurde vom Österreichischen Alpenverein im Jahre 1978 erstmals der "Naturkundliche Führer Gletscherweg Innergschlöß" herausgegeben. Dank dieser Publikation können sich Interessierte individuell und in Papierform über den Gletscher und die umliegenden Naturschönheiten informieren.

Am 30. August 2018 hat der Alpenverein die fünfte Auflage der beliebten Publikation präsentiert. Die neue Wegführung aufgrund des Rückzugs des Schlatenkeeses ist in der Neubearbeitung detailliert wiedergegeben.

Hannes Schlosser, der Autor des Naturkundlichen Führers, hat den thematischen Fokus neben Informationen über Landschaft, Tier- und Pflanzenwelt im aktuellen Büchlein auf die Gletscherwelt gerichtet. An insgesamt 18 Haltepunkten ist der Gletscherweg mit Nummern versehen – im Naturkundlichen Führer finden sich zu allen Punkten vertiefende Inhalte.

Finanziert wurde das Druckwerk aus Mitteln des ÖAV-Patenschaftsfonds.

Der neue Naturkundliche Führer des Alpenvereinszoom
 
Präsentation des neuen Naturkundlichen Führers - v.l.: Anna Brugger vom Alpenverein Matrei in Osttirol, Autor Hannes Schlosser, Liliana Dagostin, Leiterin der Abteilung für Raumplanung und Naturschutz im Alpenverein, und Florian Jurgeit vom Nationalpark Hohe Tauern Tirol (Foto: Alpenverein)zoom
Präsentation des neuen Naturkundlichen Führers - v.l.: Anna Brugger vom Alpenverein Matrei in Osttirol, Autor Hannes Schlosser, Liliana Dagostin, Leiterin der Abteilung für Raumplanung und Naturschutz im Alpenverein, und Florian Jurgeit vom Nationalpark Hohe Tauern Tirol (Foto: Alpenverein)

Gletscherweg auf den Spuren des Klimawandels

"Der Gletscherweg Innergschlöß bietet nicht nur einen lohnenswerten Ausflug in die Kernzone des Nationalparks, sondern führt auch die Auswirkungen des Klimawandels klar vor Augen", geht Florian Jurgeit vom Nationalpark Hohe Tauern Tirol auf die am Gletscherweg deutlich sichtbaren Auswirkungen der Erderwärmung ein.

"Eindrucksvoll zeigt sich nicht nur die gestaltende Kraft der Gletscher in einer unberührten Landschaft – etwa in Form des Gletscherschliffs und der mächtigen Moränen –, sondern auch der Rückgang des 'ewigen Eises' in den letzten 150 Jahren."

Allein von 1990 bis 2017 hat das Schlatenkees über 460 Meter an Länge verloren. Wegadapatierungen mussten wiederholt durchgeführt werden, damit Wanderer das zurückweichende Zungenende des Gletschers nach wie vor erreichen können.

Um die Rundwanderung weiterhin in einem Tag zu ermöglichen, wird der Weg dem Gletscher künftig nicht mehr auf Schritt und Tritt folgen – das Schlatenkees wird man in Zukunft wohl nur mehr aus der Ferne bestaunen können.

Doch dem Rückgang des Gletschers kann auch etwas Positives abgewonnen werden: Der Gletscher gibt Naturschönheiten frei, die er bisher unter meterhohen Eismassen verborgen hatte:

"Es ist spannend, die Veränderungen in der Landschaft über die Jahre zu beobachten. Das betrifft nicht nur den Rückzug des Schlatenkeeses, sondern etwa auch den Pflanzenbewuchs beim Aufstieg entlang des Schlatenbaches oder vom Gletscher erst jüngst freigegebene bunte Felsformationen im Bereich des Gletscherschliffs", erklärt Autor Hannes Schlosser.

1985 reichte die steile Gletscherstirn bis zur Brücke über den Schlatenbach (Foto: ÖAV/Wolfgang Retter)zoom
1985 reichte die steile Gletscherstirn bis zur Brücke über den Schlatenbach (Foto: ÖAV/Wolfgang Retter)
Inzwischen hat sich das Schlatenkees rund 500 Meter von der Brücke (unten Mitte) zurückgezogen (Foto: ÖAV/Hannes Schlosser)zoom
Inzwischen hat sich das Schlatenkees rund 500 Meter von der Brücke (unten Mitte) zurückgezogen (Foto: ÖAV/Hannes Schlosser)
 

Wo ist der Naturkundliche Führer erhältlich?

Der "Naturkundliche Führer Gletscherweg Innergschlöß" ist im Nationalparkzentrum Matrei sowie in den Hütten und Gastbetrieben der Region erhältlich.

Außerdem kann er online im Alpenvereinsshop erworben werden.

Naturkundlicher Führer Gletscherweg Innergschlöß (Foto: ÖAV/Freudenthaler)zoom
 

Impressionen vom Gletscherweg Innergschlöß

 
 
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11 Bilder

 
 
 
 

Fotos: ÖAV/Hannes Schlosser und Wolfgang Retter

 
 
 
 

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