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„Wintersport & Natur: Konfliktsituationen und Lösungsansätze“

Angesichts verschiedentlicher Konflikte zwischen Freizeitsportlern, Grundbesitzern und Jägern wegen der in weiten Teilen des Landes vorherrschenden beträchtlichen Schneelage im Zusammenhang mit der großen Erschwernis des Wildes, lud der unter anderen Agenden für Land- und Forstwirtschaft, sowie das Jagdwesen zuständige Landesrat Martin Gruber Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Institutionen und Fachleute aus dem Amt der Kärntner Landesregierung am 20. Jänner 2021 zu einer virtuellen Gesprächsrunde ein.

Die Kärntner Landwirtschaftskammer wurde dabei von ihrem Präsidenten Ing. Johann Mößler vertreten, die Kärntner Jägerschaft durch den Landesjägermeister Dr. Walter Brunner. Mag. Josef Petritsch und Mag. Roland Oberdorfer repräsentierten als Vertreter der Kärntner Wirtschaftskammer bzw. der Kärnten Werbung GmbH. die Kärntner Tourismuswirtschaft, die Kärntner Bergwacht wurde durch ihren Landesleiter und Bezirkshauptmann Mag. Johannes Leitner vertreten.

Von den Kärntner Bergwanderführern war Mag. Christian Pinnegger dabei, die Arbeitsgemeinschaft der Alpinen Vereine Kärntens wurde durch Dr. Arnold Riebenbauer (Vorsitzender des Vereins „ARGE der Alpinen Vereine Kärntens“) vertreten. Landesgeschäftsführer Klaus Bayer nahm im Namen der Naturfreunde, Landesgruppe Kärnten, und Landesgeschäftsführer Mag. Peter Angermann in Vertretung des Vorsitzenden des ÖAV Landesverbands Kärnten Dr. Werner Radl für den Alpenverein teil.
Landesrat Gruber beschrieb die allgemein bekannte Ausnahmesituation der Wildtiere in diesem schneereichen Winter und auch auftretende Konfliktfelder mit Erholungssuchenden in der Natur.

Nach den Stellungnahmen der anderen Interessenvertreter betonte Arnold Riebenbauer, dass sich die Alpinen Vereine der Problematik der belastenden Situation für das Wild einerseits und dem Drang ins Freie seitens der Naturnutzer andererseits voll bewusst seien. Er verwies aber auch auf die sozialen Folgen der mit der Corona Krise verbundenen Einschränkungen. Bedingt durch die damit verbundenen Ausgangsbeschränkungen, vor allem aber auch mit den mangelnden Möglichkeiten gewohnter sportlicher Betätigung wie beispielsweise in Fitnessstudios, Sport - und Eishallen ergäben sich zwangsläufig Konfliktsituationen aus der dadurch bedingten Mehrnutzung der Natur. Es komme zum Zusammentreffen verschiedener Interessen.

Riebenbauer hob hervor, dass die Alpinen Vereine seit Jahren entsprechende Bewusstseinsbildung in Respekt zur Natur generell und zur Situation des Wildes durch Publikationen und Ausbildungskurse durchführen würden. Er verwies in seiner Stellungnahme aber auch auf die rechtlichen Rahmenbedingungen, die insbesondere durch das Forstgesetz und durch das Kärntner Gesetz zur Wegefreiheit im Bergland (LG 1923) die Nutzung der Natur als soziale Errungenschaft für die Allgemeinheit ermöglichen würden.

Dass diese Nutzung nicht schrankenlos ausgeübt werden kann, ergibt sich für ihn neben dem ohnehin vorherrschenden vernünftigen Verhalten des weitaus überwiegenden Teils der Freizeitsportler, besonders auch aus dem Naturschutz-, dem Forst- und dem Jagdgesetz. Die diesbezüglichen gesetzlichen Bestimmungen seien von allen einzuhalten.

Die Lösung - insbesondere im Winter - sehen die alpinen Vereine sowohl in groß-,wie auch kleinräumigen Lenkungsmaßnahmen, die (wildbiologisch) sensible Flächen meiden und andere Wege zum begehrten Ziel weisen. Solche Beispiele gibt es bereits in einigen Gebieten Kärntens. Wiewohl seitens der Alpinen Verbände eine gute Zusammenarbeit mit allen Betroffenen gesucht wird, und auch der Schutz für das in diesem Jahr besonders notleidende Wild von hohem Interesse ist, sprach sich Arnold Riebenbauer entschieden gegen weitere gesetzliche Restriktionen aus, die es beispielsweise dem einzelnen Grundeigentümer überlassen würden, Sperren willkürlich zu errichten. Es würden damit nämlich Begehrlichkeiten Tür und Tor geöffnet, wodurch die freie Betretbarkeit des Waldes nach § 33 des Forstgesetzes, sowie alpiner Flächen nach dem Landesgesetz zur Wegfreiheit im Berglande von 1923, schrittweise zu totem Recht würden.

Nachwort: Der ÖAV Landesverband Kärnten hatte 2019 gemeinsam mit dem Umweltbüro Klagenfurt eine online Plattform entwickelt. Die Grundlagen dafür wurden in einem vom Land Kärnten in den Jahren 2017 – 2019 geförderten Projekt zur Aktualisierung des Managementplans im Natura-2000 Gebiet Wolayersee und Umgebung geschaffen. Während der Arbeit an diesem Projekt wurden in zahlreichen Gesprächen mit allen betroffenen Interessensgruppen Maßnahmen zur Bewusstseinsbildung, Sensibilisierung und Besucherlenkung erarbeitet. Es konnten dabei gleichzeitig die Interessen der Land- und Almwirtschaft, der Jagd, des Naturschutzes, der Freizeitnutzer und besonders auch der notwendige Schutz dort lebenden Wildes berücksichtigt werden. Auf der online Plattform www.plattform-naturnutzung.at werden Ansätze aus dem Projekt gezeigt, die genau für die aktuelle Thematik Lösungsmöglichkeiten anbieten können.

Für Rückfragen:

Dr. Arnold Riebenbauer
Richter i. R.
Vorsitzender des Vereins „ARGE der Alpinen Verbände Kärntens“
arnold.riebenbauer@aon.at

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ARGE der Alpinen Verbände Kärntens
 
 
 

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