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49. Dreiländertreffen 05./06.10.2013, Mallnitz (Dreiländertreffen)

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49. Dreiländertreffen 05./06.10.2013, Mallnitz

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"Die alpinen Vereine im Spannungsfeld Alpenkonvention - Tourismus"

Am 5. und 6. Oktober 2013 fand in der Nationalparkgemeinde Mallnitz das von Peter Angermann, dem Obmann der kleinen AV-Sektion Mallnitz, mustergültig organisierte alljährliche Treffen der alpinen Vereine Kärntens, Friaul-Julisch Venetiens und Sloweniens statt. Joachim Gfreiner, der Obmann des Landesverbandes Kärnten, konnte dazu nach einer Einführung in die Themen des diesjährigen Treffens mehr als 60 Delegierte aus den drei Regionen sowie als Ehrengäste den Bürgermeister der Gemeinde Mallnitz, Bundesrat Günther Nowak, als Vertreter des Tourismusreferenten der Kärntner Landesregierung Herrn LAbg. Ferdinand Hueter, als Umweltreferenten der Kärntner Landesregierung Herrn Landesrat Rolf Holub, als Vertreter des Slowenischen Alpenvereins Klagenfurt dessen Vorstandsmitglied Anton Starman und als „Mann der ersten Stunde“ der Dreiländertreffen Klaus Kummerer, den Ehrenvorsitzenden des Zweiges Villach, begrüßen.

Für die Vorträge des ersten Tages hatte Peter Angermann namhafte Referenten aus Österreich, Italien und Slowenien gewonnen; sie berichteten aus Theorie und Praxis, boten Einblicke in die Geschichte und Ausblicke in die Zukunft und fesselten durch ihre lebendigen, von großer Sachkenntnis getragenen Beiträge. Sie befassten sich nicht nur mit Konflikten zwischen den alpinen Vereinen und dem Tourismus, sondern auch mit Vorschlägen und Lösungen für ein besseres Miteinander – letztlich zum Vorteil beider Interessengruppen und somit vor allem der Wanderer und Bergsteiger.

 

Thema 1: Die Alpenkonvention

Markus Reiterer, der neue Generalsekretär der Alpenkonvention, stellte fünf Thesen für einen nachhaltigen Tourismus im Alpenraum vor. Nachhaltiger Tourismus erfordert eine nachhaltige Mobilität, verlangt eigenverantwortliches Handeln, ist ein wichtiger Beitrag zu einer nachhaltigen lokalen Wertschöpfung, ist auch ein Beitrag zur öffentlichen Gesundheit und ist schließlich der Tourismus der Zukunft.

Veronika Holzer vom Lebensministerium war zwar erkrankt, sie hatte aber ihr Referat zur Verfügung gestellt. Sie zeigte zahlreiche Beispiele für regionale und internationale Tourismusinitiativen an der Schnittstelle zwischen Tourismus- und Verkehrsprotokoll.  Besonders zu erwähnen sind bereits umgesetzte Projekte im Sinne einer „sanften Mobilität“.

Blanka Bartol vom Slowenischen Ministerium für Infrastruktur und Raumentwicklung berichtete darüber, wie die Bestimmungen der Alpenkonvention und ihrer Protokolle in Slowenien umgesetzt werden. Als positive Beispiele erwähnte sie einen jährlichen Ideenwettbewerb und den „Tag der Alpenkonvention“, der 2013 bereits zum vierten Mal landesweit durchgeführt wird.

 

Thema 2: alpine Vereine

Peter Hasslacher, „Urgestein“ der Alpenkonvention, tritt heuer in den Ruhestand. Aus diesem Anlass danken ihm Joachim Gfreiner und die Delegierten für seinen unermüdlichen Einsatz zum Schutz der Bergwelt.

Hasslacher warnte vor einer „Weißen Industrie mit Smogalarm!“ und behandelte die Rolle der alpinen Vereine als Nützer, Schützer und Entwickler von Strategien. Er zeigte auf, welche Mittel der Tourismus im Konkurrenzkampf der Regionen um ihre Gäste aufwendet, zu welchen nachteiligen Auswirkungen dies für die Umwelt führt und mit welchen Konzepten man versucht, hier gegenzusteuern. Als Beispiele erwähnt er des neue Grundsatzprogramm von OeAV, DAV und AVS zum Schutz und zur nachhaltigen Entwicklung des Alpenraumes und das erfolgreiche Projekt „Bergsteigerdörfer“.

Bruno Asquini vom CAI Friaul-Julisch Venetien berichtet darüber, wie man die Werte des traditionellen Tourismus (Wandern, In-die-Berge-gehen) wiederbeleben und benachteiligte Regionen dadurch einen nachhaltigen Tourismus stärken kann. Neue Trendsportarten wollen nur Emotionen wecken und die Bereitschaft zum Risiko erhöhen; dies hat mit dem traditionellen Alpinismus nichts mehr zu tun. Auch der CAI befasst sich damit, wie man den kritischen Aspekten des Tourismus begegnen kann.

Miro Eržen, Vizepräsident des Slowenischen Alpenverbandes, erläutert die sechs Entwicklungsstufen des Tourismus in den Alpen, insbesondere in Slowenien. Er zeigt auch eindrucksvoll auf, warum in Slowenien vieles vermieden werden konnte, was den anderen Alpenstaaten durch die gewaltigen touristischen Infrastrukturen so große Probleme bereitet.

Auch in Slowenien bemüht man sich, für das Bergsteigen und den Tourismus einen vernünftigen Ausgleich zwischen Partnerschaft und Konfrontation zu finden.

 

Thema 3: Tourismus 

Günter Mussnig, Geschäftsführer der Hohe Tauern – Nationalparkregion, zeigt Wege auf, die von sanften zum nachhaltigen Tourismus führen können. Schöne Landschaft allein ist zu wenig! Gefragt sind Innovationen; dazu nennt er einige Voraussetzungen für eine nachhaltige Entwicklung, etwa mittel- bis langfristig definierte Ziele. Daraus lassen sich Produkte wie ein regionaler Mobilitäts-Service oder der Alpe Adria Trail entwickeln; dieser war bereits im ersten Jahr so erfolgreich, dass man gemeinsam mit den alpinen Vereinen eine alpine Variante schaffen möchte.

Mauro Pascolini von der Universität Ùdine beleuchtet die Entwicklung des Tourismus in den vergangenen 200 Jahren: „Vom Grand Hotel zu Ski Dubai“. Er zeigt die Problematik riesiger Tourismus-Infrastrukturen am Beispiel von Dolomiti Superski auf und stellt im Zusammenhang damit die Frage nach der „Tragfähigkeit“ eines Gebietes. Sind die Berge ein Erbe der Menschheit oder der Touristen? Und wem gehören die Berge? Antwort von Pascolini: den künftigen Generationen!

 

Diskussion

Paolo Geotti weist am Beispiel des Alpe Adria Trails darauf hin, dass die Infrastruktur dafür zwar von den alpinen Vereinen bereitgestellt, aber von gewinnorientierten Unternehmen genutzt wird. Im Sinne einer besseren Kooperation wird es notwendig sein, das die alpinen Vereine dafür Beiträge von Seiten des Tourismus erhalten.

Sergio Viatori betont, dass die alpinen Vereine mit ihren zahllosen freiwilligen Helfern neue Rahmenbedingungen für die Zusammenarbeit mit dem Tourismus brauchen.

Karl Selden regt ein gemeinsames Buchprojekt unter dem Arbeitstitel „Alpiner Süden“ an. Es soll in hochwertiger und anspruchsvoller Form einen Nachfolger für das alte Tourenbuch „60 Gipfel der Freundschaft“ darstellen und sowohl Gipfel als auch Höhenwege enthalten.

Miro Eržen unterstützt dieses Projekt, hinterfragt aber den Titel. Für Slowenien befinden sich die Julischen Alpen „auf der Sonnenseite der Alpen“. - Zum Alpe Adria Trail und seiner alpinen Variante, die ja nur auf dem Slowenischen Bergweg verlaufen kann, fordert er von Beginn der Überlegungen Kontakte mit dem Slowenischen Alpenverein ein.

Antonio Zambon spricht sich ebenfalls für das von Karl Selden erwähnte Buchprojekt aus. - Die Philosophie der Bergsteigerdörfer kann für Fraiul-Julisch Venetien höchst interessant sein; beispielsweise haben Bergsteiger in Sauris nur unzulängliche Angebote.

Karl Selden berichtet noch von der eben abgehaltenen Herbstmesse in Klagenfurt, auf der der Alpenverein mit einem Stand vertreten war. Die stärkste Nachfrage gab es für Urlaube mit Kindern und zu den Bergsteigerdörfern.

Joachim Gfreiner beschließt den Tag mit folgenden zusammenfassenden Gedanken:

Eine bessere Zusammenarbeit mit dem Tourismus ist unerlässlich. Obwohl die alpinen Vereine auf ehrenamtlicher Basis arbeiten, bedarf es einer „Partnerschaft auf Augenhöhe“. Nur dies kann beiden Partnern Vorteile im Sinne einer „Win-Win-Strategie“ bringen. Darüber hinaus möchten die alpinen Vereine von der Öffentlichkeit verstärkt wahrgenommen werden. Wenn wir mehr Förderungen erhalten, können wir auch mehr in Richtung eines nachhaltigen Tourismus tätig werden. Das Projekt der Bergsteigerdörfer kann dafür die Speerspitze bilden.

Als Termin für das 50. Jubiläums-Bergsteigertreffen ist der 06.09.2014 vorgesehen. Es soll im Nahbereich des Dreiländerecks Österreich/Italien/Slowenien stattfinden.

Den Ausklang des diesjährigen Dreiländertreffens bildete am Sonntag, dem 6. Oktober 2013, eine gemeinsame Wanderung von Mallnitz zur Wolligger Hütte.


Erstellt: Helmut Lang, OeAV Landesverband Kärnten/09.10.2013

 
 
 

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